Elsevier-Bericht zu Geschlechtergerechtigkeit in Forschung und Innovation veröffentlicht

Anfang Juni wurde der Bericht "Progress toward gender equality in research and innovation" veröffentlicht. Darin wird auf die Beteiligung an Forschung, Beiträge zur Forschung und Karriereentwicklung weltweit eingegangen.

Anfang Juni wurde der Bericht "Progress toward gender equality in research and innovation" des Verlags Elsevier veröffentlicht. Darin wird auf die Beteiligung an Forschung, Beiträge zur Forschung und Karriereentwicklung weltweit eingegangen. Es werden die Entwicklungen der letzten 20 Jahre beleuchtet. Wesentliche Ergebnisse des Berichts sind:

  • Auch wenn es Fortschritte bezüglich des Anteils von Frauen in der Forschung gibt, ist das Bild doch recht komplex. Zwar machten Frauen 2022 41 Prozent aller aktiven Forschenden aus, aber in manchen Feldern (vor allem im MINT-Bereich) sind sie noch weit von der Parität entfernt. Zudem sind Frauen in höheren Positionen noch deutlich in der Minderheit.
  • Frauen bekommen mehr Fördermittel, aber die Entwicklung ist langsam. Der Anteil von Frauen, die Drittmittel bekamen, hat sich von durchschnittlich 29 Prozent im Jahr 2009 auf 37 Prozent im Jahr 2022 erhöht.
  • Forscherinnen schneiden gut ab, was Aspekte der Forschungskultur betrifft, etwa Multidisziplinarität. Publikationen von Frauen sind eher multidisziplinär aufgestellt als die von Männern.
  • Messzahlen für den Forschungs-"Output" weisen Unterschiede auf und zeigen Bedarf für Änderungen. Über alle Forschenden hinweg sind Frauen weniger an Publikationen beteiligt als Männer; diese Lücke hat sich in all den Jahren nicht geschlossen. Publikationen von Männern werden im Durchschnitt häufiger zitiert; Frauen melden erheblich seltener Patente an als Männer.
  • Publikationen, an denen Frauen beteiligt sind, schneiden gut ab, was ihre Relevanz für gesellschaftliche Themen betrifft, und werden auch häufiger in politischen Dokumenten zitiert. Frauen stellen die Mehrheit der Forschenden zu einigen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.

Daraus werden die folgenden Ziele abgeleitet:

  1. Verstärkung der Maßnahmen für mehr Gleichstellung in der Forschung;
  2. Priorität dafür, dass Frauen, die am Anfang ihrer Karriere stehen, in mittleren und fortgeschrittenen Karrierestufen gehalten werden;
  3. Anreizstrukturen entwickeln, die Frauen dabei helfen, eine gleichberechtigte Rolle in der gesamten Forschungs- und Innovations-Wertschöpfungskette zu spielen;
  4. Anwendung eines breiten Spektrums von Indikatoren zur Messung der Wirksamkeit der Forschung, einschließlich der Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Politik;
  5. weiterhin Daten zu Inklusion und Vielfalt sammeln und melden, um Fortschritte zu überwachen, Lücken zu erkennen, Maßnahmen zu bewerten und die Verantwortlichkeit zu fördern.