Seit dem Beginn von Horizont 2020 fördert die Europäische Kommission mit einem gesonderten Maßnahmenpaket die Ausweitung der Beteiligung von weniger F&I-starken Ländern am Forschungsrahmenprogramm (Widening). Ziel ist das Schließen der Forschungs- und Innovationslücke in der EU. Die bessere Vernetzung von Forschungs- und Innovationsakteuren aus den alten EU-Mitgliedsstaaten mit den seit 2004 neu hinzugekommenen Mitgliedern ist ein Schwerpunkt im Widening-Programm. Eine im März 2025 veröffentlichte Studie geht der Frage nach, wie gut die Widening-Länder bereits in den EU-Wissensnetzwerken verankert sind, die sich durch die langjährige Förderung in EU-Forschungsrahmenprogrammen gebildet haben. Ausgangspunkt ist eine Analyse der Zusammensetzung von erfolgreichen Konsortien im 7. Forschungsrahmenprogramm, in Horizont 2020 und Horizont Europa. Die Autoren unterstreichen die Bedeutung etablierter Forschungszentren wie Fraunhofer in Deutschland. Sie belegt aber auch den wachsenden Erfolg einiger Akteure aus Widening-Ländern in Forschungsverbünden. Da im Untersuchungszeitraum nur die EU-13 immer in der Gruppe der Widening-Länder waren, liegt der Fokus auf dieser Gruppe.
Geografische Nähe ist ein wichtiger Faktor für die Ausprägung von Netzwerkbeziehungen. Allgemein zeigen Netzwerkanalysen daher häufig stärkere Verknüpfungen im Zentrum und schwächere in der Peripherie. In Bezug auf die EU bedeutet das, dass die EU-15-Länder häufig stärker in Netzwerken engagiert sind als die EU-13-Länder. Konkret zeigen die Analysen von Forschungsnetzwerken, dass die bevölkerungsreichen und forschungsstarken Nationen Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und das Vereinigte Königreich sehr enge und verzweigte Netzwerke pflegen. Die kleineren EU-Mitgliedstaaten und die seit 2004 hinzugekommenen konnten ihre Beziehungen seit dem 7. Forschungsrahmenprogramm im Schnitt aber ebenfalls deutlich intensivieren. Lediglich Bulgarien, Polen und Rumänien konnten keinen Aufwärtstrend verzeichnen und nur Ungarn musste einen Rückgang seiner Forschungskooperationen hinnehmen.
Die Studie ist Teil einer Reihe von Veröffentlichungen im Zusammenhang mit der Zwischenevaluierung von Horizont Europa. Sie entstanden im Auftrag der Europäischen Kommission.
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