Dr. Lisanne Sauerwald arbeitet an der LMU München als Teamleitung Internationale Förderprogramme. Das Team bietet Information, Beratung und Training zum ERC in der Antragsphase. Sie hat bereits langjährige Erfahrung im Bereich Forschungsförderung.
Dr. Lisanne Sauerwald arbeitet an der LMU München als Teamleitung Internationale Förderprogramme. Das Team bietet Information, Beratung und Training zum ERC in der Antragsphase. Sie hat bereits langjährige Erfahrung im Bereich Forschungsförderung.
Kurzinformationen:
Universität bzw. Forschungseinrichtung: Ludwig-Maximilians-Universität München
Forschungskoordination bzw. Berufsbezeichnung: Teamleitung Internationale Förderprogramme
Primäre Förderlinie der Beratungstätigkeit: Horizon Europe und im Schwerpunkt ERC
Website der Universität bzw. Forschungseinrichtung: LMU München
Wie unterstützen Sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der ERC Antragstellung? Z.B. durch Kostenübernahme bei Geräten, Freistellung von Lehre, Aufteilung der Pauschale, Karriereaussichten, Professur?
An der LMU können Antragstellende über den Investitionsfonds und Nachwuchsförderungsfonds Anschubförderung beantragen. Der Investitionsfonds bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Anschubfinanzierungen für die Einwerbung von größeren Drittmittelvorhaben für innovative Forschungsideen und die Etablierung neuer Forschungsfelder. Eine Reduktion der Lehrverpflichtung kann in enger Abstimmung mit den jeweiligen Fakultäten ermöglicht werden, um Freiräume für die Vorbereitung einer Antragstellung zu schaffen. Der Nachwuchsförderungsfonds fördert die Karriereentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern bis zu sechs Jahren nach der Promotion, indem er die eigenständige Einwerbung extern geförderter und begutachteter Forschungsvorhaben, insbesondere von Nachwuchsforschungspreisen, unterstützt. Er bietet zwei Förderlinien: Anschubfinanzierungen für vorbereitende Arbeiten zu einem Drittmittelantrag, sowie „Sabbaticals“, um Antragstellende die konzentrierte Arbeit an ihrem Antragsvorhaben zu ermöglichen. Des Weiteren besteht für die Fakultäten der LMU die Möglichkeit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die einen internationalen, hochangesehenen Nachwuchspreis eingeworben haben, eine W2-Tenure-Track-Professur anzubieten. Dieses Konzept konzentriert sich bisher auf den ERC Starting Grant als Nachwuchspreis. Über diese Unterstützungsangebote hinaus bietet die Forschungsförderung der LMU ein umfassendes Beratungsangebot angefangen von Infopaket, hands-on-Feedback zum Antrag sowie inhouse Interview-Trainings, durch die die Antragstellenden bestmöglich während des Antragsprozesses begleitet werden und die Erfolgsaussichten der Antragstellung optimiert werden. Das Beratungs- und Trainingsangebot wird von den Antragstellenden sehr gut angenommen.
Welche Tipps würden Sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geben, die einen ERC Antrag planen?
Es ist hilfreich, sich auf der ERC-Seite über bereits geförderte Projekte in den eigenen oder nahen wissenschaftlichen Feldern zu informieren. Und dann ist eine Recherche der Profile der erfolgreichen Antragstellenden auch sinnvoll. Projektidee und CV müssen „ERC-geeignet“ sein. Gerade Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern würde ich raten, dies früh zu analysieren, um strategisch gezielt darauf hinarbeiten zu können.
Was sind die größten Herausforderungen bei der ERC Antragsstellung?
Das Herausstellen der eigenen Leistungen und Qualitäten fällt vielen deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern schwer. Da Exzellenz das alleinige Bewertungskriterium ist für den ERC, muss diese im Antrag entsprechend dargestellt werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befinden sich in der Begutachtung in einem internationalen Wettbewerb mit Antragstellenden anderer Kulturen, denen dies unter Umständen nicht schwer fällt und die noch dazu oftmals Englisch-Muttersprachlerinnen und Muttersprachler sind.
Welchen Stellenwert haben ERC Grants in Ihrer Einrichtung?
Als Europäisches Exzellenzprogramm mit Exzellenz als alleinigem Begutachtungskriterium hat der ERC einen sehr hohen Stellenwert an der LMU. Es gilt als besondere Auszeichnung im harten internationalen Wettbewerb um diese Grants erfolgreich zu sein.
Wir sind mitten im Rahmenprogramm Horizont Europa – Was würde Ihre Beratungsarbeit erleichtern?
Aktuell erschwert die ungewisse Lage von Großbritannien und der Schweiz und die Nicht-Assoziierung an das Rahmenprogramm Horizont Europa die Beratungsarbeit. Wir wissen nicht, was kommen wird und können auch insofern schwer Einschätzungen abgeben. Spannend wird die Einführung von Lump Sums beim ERC Advanced Grant Piloten. Prinzipiell wäre eine finanzielle Abwicklung mit fixen Pauschalen für den ERC durchaus sinnvoll. Allerdings wird man genau beobachten müssen, ob sich dadurch nicht die Beschaffenheit des ERC verändert. ERC-Projekte müssen auch scheitern können, sonst sind sie nicht „high risk/high gain“: die Kopplung von Pauschalen an vorab versprochene Ergebnisse darf nicht passieren.
Was ist der Unterschied zur nationalen Förderung in der Beratung?
Eine besondere Herausforderung in der Beratung ist der Anspruch des ERC, bahnbrechende Pionierforschung fördern zu wollen. Besonders interdisziplinäre Projekte werden hierbei als innovationsversprechend begrüßt. Das Resultat des Projekts sollte über den eigenen Fachbereich hinaus gewinnbringend sein und entsprechend dargestellt werden.
Welchen Tipp würden Sie anderen EU-Referentinnen und –Referenten geben, die noch wenig Erfahrung mit den ERC Förderlinien haben?
Es gibt eine Serie an YouTube-Filmen der ERC Administration, die Schritt für Schritt die ERC-Philosophie und die Zutaten eines guten Antrags beschreiben. Dies ist auf alle Fälle ein guter Einstieg. Aber auch die hervorragenden Angebote der Nationalen Kontaktstelle und KoWi sollten genutzt werden!
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