Mareike Thillmann ist seit 2014 im Team der NKS ERC und begleitet Forschende von der ersten ERC Idee bis zum Interviewtraining.
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Mein Arbeitstag beginnt meistens mit einem Kaffee und dem Check meiner E-Mails, um zu sehen, welche Fragen und Anfragen von Forschenden eingegangen sind oder welche Aufgabe es NKS intern für mich gibt, bspw. die Vorbereitung einer Veranstaltung oder das Lesen eines Antrags.
Die häufigste Frage ist wohl: ‚Wo fange ich überhaupt an?‘ Viele sind anfangs überwältigt von den Anforderungen und fragen sich, wie sie ihre Idee so präsentieren, dass sie die Gutachterinnen und Gutachter überzeugt. Ein anderer Klassiker ist: ‚Wie innovativ muss mein Projekt eigentlich sein?‘ Und natürlich kommen immer wieder ganz praktische Fragen wie: ‚Wie schaffe ich es, alle Formalitäten richtig zu erfüllen?‘ Hier helfe ich gerne weiter – der Weg zur Förderung ist oft einfacher, wenn man ihn Schritt für Schritt angeht.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre wissenschaftliche Vision überzeugend und ambitioniert darstellen. Der ERC fördert bahnbrechende, oft risikoreiche Forschung – zeigen Sie, was an Ihrer Idee wirklich neu und zukunftsweisend ist. Eine starke Projekterzählung, die Ihre Begeisterung und das Potenzial Ihrer Forschung vermittelt, macht einen Unterschied.
Holen Sie sich Unterstützung! Es kann hilfreich sein, Ihren Antrag von Kolleginnen und Kollegen oder von uns in der NKS ERC durchsehen zu lassen, um eine Außenperspektive zu bekommen. Manchmal entdeckt man so Schwachstellen oder kann Ideen noch schärfer formulieren. Nutzen Sie auch Workshops und Leitfäden – es gibt viele Angebote, die speziell auf die Herausforderungen des ERC zugeschnitten sind.
Und schließlich: Bleiben Sie geduldig und hartnäckig. ERC-Anträge sind anspruchsvoll, und es ist keine Seltenheit, dass Forschende mehrere Anläufe brauchen. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen! Jeder Schritt im Antragsprozess bringt Sie weiter, und auch wenn es nicht sofort klappt, haben Sie wertvolle Erfahrungen gesammelt.“
Ich würde auf jeden Fall bei unserer eigenen Nationalen Kontaktstelle (NKS) beginnen. Dort haben wir viele wertvolle Informationen gebündelt, und die FAQs oder Leitfäden helfen dabei, die Anforderungen des ERC schnell zu verstehen. Danach würde ich mir auf der ERC-Website die aktuellen Ausschreibungsunterlagen ansehen, da sie alle wichtigen Details direkt aus der Quelle enthalten. Für vertiefende Einblicke und praktische Tipps sind auch die Informationsveranstaltungen und Webinare hilfreich. Zusätzlich kann es nützlich sein, sich bei Kolleginnen und Kollegen umzuhören, die bereits erfolgreich einen ERC-Antrag gestellt haben – das bringt oft wertvolle Praxiseinblicke. Die meisten Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben darüber hinaus Ansprechpersonen in der Verwaltung, die sich auf EU-Förderung und oftmals den ERC spezialisiert haben. Sie sollten von Anfang an mit ins Boot genommen werden. Wer den Kontakt nicht direkt findet, kann sich bei der NKS ERC melden. Wir arbeiten in der Regel eng zusammen mit den EU-Referentinnen und EU-Referenten und können den Kontakt ggf. vermitteln.
Die Antragsanforderungen und Prozesse sind komplex, und manchmal ist es eine echte Herausforderung, alle Informationen so verständlich und zugänglich wie möglich zu vermitteln. Aber genau das motiviert mich: Wenn Forscher am Ende gut vorbereitet und selbstbewusst ihren Antrag einreichen können, weiß ich, dass sich die Mühe gelohnt hat.