Regionale Transformation
Mit Synergien zwischen verschiedenen Förderprogrammen kann die Transformation von Regionen auf ihre spezifischen Bedarfe zugeschnitten und der Wandel damit aktiv gestaltet werden – nachhaltig und digital.
Mit Synergien zwischen verschiedenen Förderprogrammen kann die Transformation von Regionen auf ihre spezifischen Bedarfe zugeschnitten und der Wandel damit aktiv gestaltet werden – nachhaltig und digital.
Die Verknüpfung von Förderprogrammen wird von der Europäischen Union immer besser unterstützt. Aus Sicht der Region bieten Synergien die Möglichkeit, auch andere Programme als nur die Strukturfonds, gezielt für die regionale Entwicklung zu nutzen. Doch die Chancen von Synergien gehen weit über den finanziellen Aspekt hinaus. Stand früher allein die wirtschaftliche Entwicklung im Vordergrund, so sind heute die Verbesserung der Lebensqualität, die soziale Sicherheit oder der Umgang mit dem Klimawandel bedeutende Ziele der Regionalentwicklung. Synergien bieten also auch die Chance für eine umfassende und aktive Gestaltung regionaler Transformation.
Thematische Ansatzpunkte sind vor allem
Regionale Transformation bedeutet nicht die Abkehr von gewachsenen Strukturen, sondern die Verknüpfung vorhandener Stärken mit künftigen Innovationspotenzialen, vor Ort, in Europa und weltweit. Anders ausgedrückt: Regionaler Wandel durch Intelligente Spezialisierung. So kann ein Strukturwandel gestaltet werden, der durch neue Politikansätze und Technologien in der Region neue Wettbewerbsvorteile aufbaut und diese in globale Wertschöpfungsketten einbettet. Ein wesentliches Element ist dabei die Partizipation von Verbänden, Unternehmen, Zivilgesellschaft, Behörden, Wissenschaftseinrichtungen und Politik bei der Entwicklung und Umsetzung der Strategie.
Eine von der EU-Kommission aufgebaute "Smart Specialisation Platform" unterstützt die EU-Mitgliedstaaten und Regionen bei der Ausgestaltung ihrer Innovationsstrategien der intelligenten Spezialisierung.
Smart-Specialisation-Strategien werden in Deutschland von den Ländern erstellt. Diese Innovationsstrategien sind die Grundlage für die Förderung im Rahmen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Die "Smart Specialisation Strategy (S3)" wurde in dieser Förderperiode um ein viertes "S" für "Sustainability" erweitert. Für den ökologischen Umbau sind an vielen Stellen neue Technologien, neue Produkte und Dienstleistungen, neue Verfahren der Teilhabe und neue politische Konzepte notwendig. Zentrale politische Initiative ist der "European Green Deal". Die Bundesländer müssen mit mindestens 30 Prozent ihrer EFRE-Mittel diesem Ziel Rechnung tragen. Synergien sind ein wesentliches Instrument der Umsetzung: Zum einen, damit in allen Schritten der Entwicklungskette Förderbausteine vorhanden sind und eine Innovation nicht in einer Prozesslücke steckenbleibt, zum anderen, damit sich die einzelnen Bausteine in ihrer Wirkung verstärken.
Ein wesentlicher Aspekt ist die Anpassung an die individuelle Situation eines Bundeslandes und seiner Teilregionen. Welches sind beispielsweise die ökologischen Risiken, die im Rahmen des Klimawandels auf eine Teilregion zu kommen? Wie wirken sich die internationalen und nationalen Klimaziele auf die regionale Energieversorgung aus? Ausgehend von Fragen wie diesen kann jede Teilregion eine Entwicklungsstrategie entwickeln, um daraus neue Perspektiven zu entwickeln. Leitgedanke ist dabei das inklusive Wachstum, heißt, die Integration wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Aspekte in einer Entwicklungsstrategie.
Digitalisierung ist als Thema nicht neu, weil es aber alle Bereiche unseres Lebens verändert, ist es zusammen mit dem Klimawandel das wichtigste Thema unserer Zeit. Übertragungsgeschwindigkeiten, Hardwareausstattung und freier WLAN-Zugang haben mittlerweile ebenso den Charakter einer Voraussetzung für regionale Entwicklung wie die Fähigkeiten der Bevölkerung im Umgang mit digitalen Technologien. Künstliche Intelligenz, digitale Geschäftsmodelle, "Open Data": all das sind Themen, aus denen jede Region spezifische Chancen generieren kann. Die Europäische Kommission unterstützt den digitalen Wandel vor allem durch die Strategie zur Digitalisierung der Europäischen Industrie und das "Digital-Europe"-Programm. Außerdem wurden in verschiedenen Regionen "Digital Innovation Hubs" eingerichtet.
Transformationsprozesse erfordern mehr denn je die interregionale Kooperation. Neue Infrastrukturen, wie beispielsweise für eine Wasserstoffwirtschaft, können nicht von einer einzelnen Region aufgebaut werden. Damit eine tragfähige neue Infrastruktur entsteht, müssen Systeme verknüpft, Standards verabredet und Ressourcen zusammengeführt werden. Der Austausch über gemachte Erfahrungen und das gemeinsame Lernen bringen darüber hinaus für die Partner einen enormen Innovationsschub. Regionale Kooperationen werden im neuen EFRE-Programm eine stärkere Bedeutung bekommen. So sollen Kooperationen Voraussetzungscharakter für Förderungen bekommen. Außerdem sollen auch Kooperationen mit Nicht-EU-Regionen möglich werden.